Das Edikt von Potsdam

 

Der französische König Ludwig XIV. zwingt durch seine intolerante Religionspolitik etwa 250.000 seiner Landsleute zur Flucht, d. h. zur Auswanderung aus Frankreich.

Rund 45.000 dieser Glaubensflüchtlinge lassen sich auf deutschem Territorium nieder, und davon etwa 20.000 protestantische Einwanderer in Brandenburg-Preußen.

 

Das Edikt von Potsdam, am 08.11.1685 durch den Großen Kurfürst von Brandenburg Friedrich Wilhelm (1620-1688) erlassen, bildet die Grundlage für die Einwanderung der Hugenotten nach Brandenburg-Preußen.

 

 

Im Edikt von Potsdam erlaubt Friedrich Wilhelm

den Hugenotten, sich in Brandenburg-Preußen niederzulassen und ihren Glauben frei auszuüben.

Neben genauen Anweisungen, wie die Flüchtlinge

ins Brandenburgische gelangen, enthält das Edikt

auch Ausführungen dazu, dass die Neuankömm-

linge vergünstigt Baumaterial zur Verfügung gestellt bekommen und für sechs Jahre Steuervergünsti-

gungen erhalten.

 


Da nach dem Dreißigjährigen Krieg weite Teile Deutschlands einer Trümmerwüste gleichen, dient die Einwanderung der Hugenotten nach Brandenburg-Preußen auch dazu, ein vom Krieg entvölkertes Land "wiederzubeleben".

Der – durch intolerante Glaubenspolitik ausgelöste – "Aderlass" Frankreichs nützt neben Brandenburg-Preußen auch vielen anderen deutschen Ländern, denn viele der Glaubensflücht-linge sind gut ausgebildete Handwerker, erfolgreiche Kaufleute, Akademiker und Soldaten.